Dorothea ist Learning & Development Manager bei Sonova Audiological Care Austria GmbH in Salzburg.

Dorothea Klambauer-Ferner

Unternehmen

Sonova Audiological Care Austria GmbH

Unternehmensbranche?

Handel mit Medizinprodukten

MitarbeiterInnenanzahl?

In Österreich ca. 400, global rund 14.000 MA. Im HR-Team: 6. 

Deine beruflichen Stationen?

Training, Beratung und Coaching sowie Projektleitung und -koordination in Graz.  Seit Juli 2006 bei Hansaton in Salzburg. Start im Bereich Personalmanagement und Personalentwicklung. Später Leitung Human Resources. Zwischenstation im Vertriebstraining und in der Gebietsleitung Vertrieb und aktuell wieder in der Personalentwicklung.

Deine Aus- und Weiterbildung?

Pädagogische Hochschule, Human Resources Manager-Ausbildung. Eine „klassische“ Trainer- und Blended Learning Trainerausbildung. Außerdem ein Coaching Lehrgang und ein Lehrgang für Mediation und Konfliktlösung.

Warum das persönliche Zeitmanagement in HR immer wichtiger wird, weshalb das neue Lernen in den Arbeitsalltag integriert werden muss und wieso es sich im Zug wunderbar an neuen Konzepten arbeiten lässt: Dorothea, Learning & Development Manager, gibt uns einen Einblick in ihren HR-Job bei Hansaton. 

 

Was magst du an deiner HR-Rolle am liebsten?

Ich habe große Achtung vor der Verantwortung in der HR-Arbeit. Diese Verantwortung hat mich stets dazu motiviert, mein Bestes in meinem jeweiligen Arbeitsbereich zu geben. HR steht immer im Spannungsfeld zwischen Unternehmen und Mitarbeiter:innen. Die Interessen beider Seiten unter einen Hut zu bringen, die gesetzlichen und betrieblichen Anforderungen mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen zu verbinden und für alle Beteiligten ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist eine wunderbare Aufgabe.

Ich mag die Möglichkeit, etwas zu bewegen. Wir arbeiten an den Werten, der Kultur,  an den betrieblichen Rahmenbedingungen und erhalten unmittelbares Feedback von den Menschen. Das ist das Schöne an dieser Arbeit.

Was findest du an deinem Job am spannendsten?

Alles, was von einer Tagesroutine abweicht. Es kommen immer wieder neue Inputs, wenn man zuhört. Diese Inputs zu bewerten und in die Konzepte einfließen zu lassen ist nicht nur spannend, sondern hebt auch die Erfolgsquote der Programme.

Was magst du in deinem aktuellen Job am wenigsten, gehört aber eben dazu?

In unserem Bereich gibt es vieles, was zu dokumentieren und abzulegen ist.  Das sind nicht meine Highlights im Arbeitsalltag.

Welche Rolle spielt HR in deinem Unternehmen?

Eine sehr große Rolle. HR ist in der Geschäftsleitung vertreten. Entscheidungen werden immer gemeinsam getroffen.

Was würdest du sagen, sind in deiner HR-Rolle jene 20% der Aufgaben, die 80% des Erfolges ausmachen?

In der aktuellen Rolle als Personalentwicklerin sehe ich, dass das Training, Coaching und die laufende Information an die Führungskräfte die größten Erfolge bringen. Dementsprechend arbeiten wir auch intensiv an den Führungskräfteprogrammen, denn die Führungskräfte sind die Multiplikatoren und somit auch die Garanten für den Erfolg des Unternehmens.

Was beschäftigt dich im Moment in deinem Job am meisten?

Das Zeitmanagement. Die Anforderungen an das Zeitmanagement der einzelnen HR-Mitarbeiter:innen steigen. Die Vielzahl der Kommunikationsplattformen und Chatkanäle eröffnen neue Möglichkeiten und vereinfachen einiges. Sie brauchen aber gleichzeitig laufend Aufmerksamkeit und zeitliche Widmung.

Reporting und Dokumentationen, welche in strukturierten Unternehmen zum professionellen Alltag gehören, brauchen Zeit und detaillierte Bearbeitung. Wir sind heute sehr durchgetaktet, wollen alles unter einen Hut bringen und haben sehr viele Termine, vor allem die Online-Termine häufen sich. Heute kann man kaum jemanden ungeplant anrufen.

Persönlich wurde die gute Wartung des eigenen Terminkalenders um ein Vielfaches bedeutender. Es gilt, sich Freiräume für konzentrationsintensive Aufgaben zu bewahren.

„Die Anforderungen an das Zeitmanagement in HR steigen. Wir sind alle sehr durchgetaktet. Heute kann man kaum jemanden ungeplant anrufen.“

Welche weiteren Veränderungen beobachtest du in deinem HR-Tätigkeitsbereich in den letzten ein, zwei Jahren? Was ist wichtiger geworden?

Verändert haben sich die technischen Möglichkeiten. Es ist einfacher geworden, Informationen professionell und gehirngerecht aufzubereiten oder rasch auf Veränderungen zu reagieren. Zum Beispiel, indem Informationen mittels spontanem Online-Meeting an eine große Zielgruppe weitergegeben werden können.

Wichtiger geworden sind auch die Unterstützungsangebote für Mitarbeiter:innen, um ihren Alltag im Sinne einer Work-Life-Balance gut meistern zu können.  Das wurde vor allem während und nach der Pandemie wichtiger. Wir bieten dazu externe Beratung, Coaching und Krisenintervention an.

Welche Fähigkeiten würdest du als am wichtigsten bezeichnen, wenn du an deine HR-Position denkst?

Laufender Fortbildungswille, Interesse an neuen Wegen, immer mehrere Bälle in der Luft halten können, Kommunikationsstärke, Empathie und ehrliches Interesse an den Menschen und deren Anliegen haben, Verhandlungsgeschick, Lösungsorientierung, sich gut in die Menschen und deren Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz hineindenken können, Entscheidungsfreude und Humor.

Welche Rolle spielt Fachwissen in deiner Position?

Fachwissen spielt eine große Rolle, sei es, im Bereich Kommunikation, Didaktik, Seminardesign, Lehrgangsdesign, Coaching, Mediation, klassische PE-Tools oder Online-Toolkompetenz für Lernplattformen und Online-Seminare.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen in deiner Learning & Development-Rolle?

Generell die Motivation der Mitarbeiter:innen hoch zu halten. Die Mitarbeiter:innen bei der Umstellung auf hybride Lernformen gut zu begleiten oder sie dafür zu gewinnen. Führungskräfte zu überzeugen, dass das neue Lernen andere Rahmenbedingungen im Arbeitsalltag schafft. Zum Beispiel, dass Lernzeiten im Alltag zu integrieren sind und ein Online-Training oder ein Webinar im Alltag vertieft und gefestigt werden will.

Wo arbeitest du am liebsten? Ist es der Schreibtisch im Büro oder lieber der Garten zu Hause?

Neben meinem Homeofficeplatz und meinem attraktiven Büro arbeite ich am liebsten im Zug. Wenn es darum geht ein Projekt zu planen, ein kniffliges Programm zu entwickeln, dann gelingt mir das am allerbesten bei einer längeren Zugfahrt. Sei es im Rahmen einer Dienstreise oder auch bei einer privaten Zugfahrt. Die sanften Geräusche der Umgebung, das gedämpfte Plaudern und die vorbeiziehende Landschaft bilden eine ideale Kulisse, um mich zu inspirieren.

Wie beendest du typischerweise deinen Arbeitstag?

Es gibt kein typisches Ende – manchmal klappe ich meinen Laptop zu und verlasse fluchtartig das Büro, wenn ich wieder mal bis zum Anschlag gearbeitet habe und ich die privaten Termine schon wieder zu früh angesetzt habe. Manchmal schließe ich aber alle begonnen Mails, Listen, Dokumente ab, räume meinen Schreibtisch ordentlich auf und verlasse in aller Ruhe das Büro.😊

Wer oder was bringt dich zum Schmunzeln?

Ich selbst, wenn ich einen schönen Gedanken habe aber auch, wenn mir ein kleiner Lapsus passiert. Diese Eigenschaft habe ich an meiner Großmutter geschätzt und geliebt. Sie konnte herzlich über sich selbst lachen.

Welches Abenteuer möchtest du in deinem Leben irgendwann einmal wagen?

Auf einem Pferd durch Schottland reiten.